Restaurierung

Geschichte der Bauunterhaltung

Instandsetzungs- und Erhaltungsmaßnahmen:

Die Liste der bisher vorgenommenen Renovierungen, Restaurierungen und Reparaturen im Pfarrzentrum Herschwiesen ist sehr lang. In der nachfolgenden Aufstellung sind die wichtigsten Maßnahmen der neueren Zeit aufgeführt, soweit sie aus den Unterlagen im Pfarrarchiv hervorgehen.

  1. Von einer ersten Restaurierung berichten die Akten aus dem Jahre 1852, als die Kirche im Innern mit einem Kostenaufwand von 199 Talern neu gestrichen wurde. Die Arbeiten wurden von dem Malermeister Johann Werner aus Ehrenbreitstein vorgenommen. Dieser malte auch die drei Altäre neu aus. Die Renovierung war von dem damaligen Koblenzer Regierungspräsidenten Freiherr von Schleinitz befürwortet worden, der bei einem Besuch die Herschwiesener Kirche als eine der schönsten weit und breit bezeichnet hatte.
  2. 1855 erhielt das Ökonomiegebäude ein neues Schieferdach, es kostete 350 Reichstaler. Zur gleichen Zeit wurden die Außenwände neu mit Mörtel beworfen.
  3. Im Jahre 1893 wurde das Pfarrhaus neu verputzt und im Innern renoviert. Letzteres wurde in den Folgejahren fortgesetzt.
  4. 1896 verlegte man im Innern der Kirche unter die Bänke einen Holzfußboden, der den Besuchern im Winter wärmere Füße bescherte. Die Finanzierung erfolgte durch Spenden der Pfarrangehörigen.
  5. 1899 wurde die Kirche im Innern restauriert und der Kirchturm neu verputzt. Die Kirchenuhr, die 25 Jahre nicht mehr funktionierte, wurde instandgesetzt, und das alles mit freiwilligen Spenden bezahlt.
  6. Dann ist dem Protokollbuch des Kirchenvorstandes sowie im Lagerbuch zu lesen, dass im Jahre 1902 von dem Orgelbauer Gerhardt in Boppard eine neue Orgel eingebaut wurde. Da aber sonst keine näheren Angaben überliefert sind, ist nicht sicher, ob es sich tatsächlich um einen vollständig neuen Orgelbau gehandelt hat oder nur um eine Reparatur der alten.
  7. In den Jahren von 1900 bis 1906 wurde in mehreren Bauabschnitten die Garten- und Ringmauer repariert.
  8. 1903 wurde am Pfarrhaus ein Brunnen angelegt, die Kosten betrugen 250 Mark.
  9. Im Jahre 1907 setzte der Schlossermeister Heimbach aus Niederlahnstein an der Einfahrt zum Pfarrhof ein neues Metalltor ein, nachdem das alte Tor aus Holz total defekt war. Kostenpunkt 320 Mark.
  10. 1909 fertigte der Schreinermeister Andreas Liesenfeld aus Oppenhausen neue Bänke für die Empore an und unter den Bänken wurde ein neuer Boden verlegt. Die Kosten betrugen 970 Mark und wurden wiederum von den Pfarrangehörigen aufgebracht. Im Lagerbuch wird vermerkt, dass die alten Bänke sehr primitiv waren und bei ihrem Bau offenbar kein Hobel, sondern nur die Axt benutzt wurde.
  11. Im Jahre 1917 wurden von der Firma Binsfeld in Trier für 7.000 Mark sieben neue Fenster in der Kirche eingebaut.
  12. Das Pfarrhaus wurde 1921 an der nördlichen Giebelseite um einen Anbau aus selbst gebrannten Ziegelsteinen erweitert, der 1989 auf Verlangen der Denkmalpflege wieder abgerissen wurde. Die Kosten für den Anbau betrugen einige hunderttausend Mark, wobei sich schon der beginnende Geldverfall bemerkbar machte. Daher wurde auch ein Teil der Arbeitsleistungen mit Naturalien abgegolten.
  13. Im Jahre 1927 erfolgte unter Pfarrer Nikolaus Klein eine Ausmalung des Innenraumes der Pfarrkirche. Mit weiteren Reparaturen beliefen sich die Kosten auf rund 8.000 Mark.
  14. In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg häuften sich die Aufwendungen für den Bestand des Pfarrzentrums. Pfarrer Peter Wiegand ruhte nicht eher, bis die Gebäude wieder in einen ordentlichen Zustand gebracht waren. Zunächst wurde 1951 das durch Kriegseinwirkung sehr beschädigte Kirchendach vollständig neu gedeckt, Kosten rund 15.000 DM.
  15. Für die im Jahre 1942 zu Rüstungszwecken abgegebenen zwei Glocken beschaffte die Pfarrei in den Jahren 1951 und 1954 Ersatz. Die beiden neuen Glocken wurden von der Firma Mabilon in Saarburg gegossen und kosteten insgesamt 13.020 DM.
  16. Im Jahre 1957 wurden die Kreuzwegstationen, die der Werkstatt des bekannten Koblenzer Malers Januarius Zick zugeschrieben werden, restauriert, ebenso die lebensgroßen Figuren auf dem Hochaltar, die vom Holzwurm befallen waren. Dabei entstanden Kosten von 6.800 DM.
  17. Das Pfarrhaus erhielt im Jahre 1959 einen neuen Außenanstrich, dafür mussten rund 8.000 DM aufgebracht werden.
  18. Auch das Äußere der Pfarrkirche bedurfte dringend einer Sanierung. 1960 wurde dieses Projekt durchgeführt, die Kosten betrugen rund 24.000 DM, davon brachten die Bürger der Pfarrei 10.500 DM auf.
  19. Danach war auch im Kircheninnern eine Restaurierung fällig. In den Jahren 1963 und 1964 wurden diese Arbeiten vorgenommen, wobei die überstrichenen Holzteile der Altäre freigelegt wurden. Rund 20.000 DM waren dafür aufzubringen.
  20. Im Jahre 1970 wurde in der Pfarrkirche eine Ölheizung eingebaut, die nahezu 100.000 DM kostete. Dabei spendeten bis auf wenige Ausnahmen alle Familien der Pfarrei einen Betrag von 200 DM.
  21. 1971 erhielt die Pfarrkirche ein elektrisch betriebenes Geläute. Auch die Turmuhr und das Orgelgebläse wurden elektrifiziert und ein Liedanzeiger wurde eingebaut.
  22. 1977 waren wieder umfangreiche Arbeiten an der Orgel notwendig. Mit einem Kostenaufwand von knapp 50.000 DM wurde von der Firma Sebald in Trier unter Verwendung der noch brauchbaren Teile eine neue Orgel eingebaut. Vor allem das Orgelgehäuse konnte zum größten Teil erhalten werden.
  23. Wegen Holzwurmbefall mussten die großen Holzfiguren auf dem Hochaltar in den Jahren 1979 bis 1981 restauriert werden. Es entstanden Kosten von 17.800 DM.
  24. Die bis dahin kostspieligsten Restaurierungen im Pfarrzentrum begannen im Jahre 1985. Zunächst erhielt die Pfarrkirche ein neues “Außengewand”. Der Putz musste vor dem Neuanstrich größtenteils erneuert werden. Am Kirchendach und am Turm waren erhebliche Reparaturen erforderlich, sodass sich die Kosten auf fast 400.000 DM beliefen. Der größte Teil dieses Betrages wurde durch Zuschüsse des Bistums Trier, des Landes Rheinland-Pfalz, dem Rhein-Hunsrück-Kreis und der Stadt Boppard gedeckt.
  25. 1988 wurde das altersschwache Pfarrhaus grundlegend saniert. Bis auf das Fachwerkgerippe musste fast alles erneuert werden. Entsprechend hoch waren die Kosten: Rund 300.000 DM. Auch hier griffen die öffentlichen Körperschaften mit bedeutenden Zuschüssen helfend ein. Auch das Ökonomiegebäude wurde instandgesetzt.
  26. Mit einem Kostenaufwand von rund 75.000 DM musste 1997 die Heizungsanlage der Pfarrkirche erneuert werden.
  27. Im Jahre 1998 wurde eine aufwendige Sanierung des Kirchturms erforderlich. Die Kosten betrugen 133.200 DM.
  28. Die Bleiverglasung der neun Kirchenfenster war sehr schadhaft geworden. Sie wurden in den Jahren 1998 und 2001 vollständig erneuert, Kosten: ca. 70.000 DM.
  29. In drei Bauabschnitten wurde in den Jahren 1982, 1997 und 2000 die schadhafte Ringmauer saniert. Die Kosten betrugen insgesamt 210.000 DM (122.500 Euro).
  30. 2008/2009: Am Pfarrhaus waren wieder Reparaturarbeiten erforderlich. Die Kosten beliefen sich auf 10.600 Euro.
  31. Die Heizungsanlage im Pfarrhaus wurde im Jahre 2012 von Öl auf Gas umgestellt, Kosten 7.500 Euro.
  32. Die bisher aufwändigste Renovierungsmaßnahme wurde 2011/12 vorgenommen, als der Innenraum der Pfarrkirche umfassend erneuert wurde. Die Arbeiten führten die Restauratoren Thomas Lutgen aus Trier und Georg Wechsler aus Ansbach unter der Bauleitung von Architekt Hans-Joachim Becker (Koblenz) aus. Die Gesamtkosten betrugen 486.820,56 Euro. Die Finanzierung konnte realisiert werden durch wesentliche Zuschüsse vom Bistum Trier, dem Land Rheinland-Pfalz, der Stadt Boppard und des Fördervereins St. Pankratius Herschwiesen sowie durch die umfangreiche Unterstützung lokaler Handwerksbetriebe.
    Im Zuge der vorstehenden Renovierungsmaßnahme wurden auch die Kirchenbänke durch eine lokale Schreinerei restauriert und die Sitzflächen um 12 cm verbreitert. Die entstanden Kosten von 44.914,30 Euro wurden etwa zur Hälfte vom Förderverein St. Pankratius getragen, der restliche Teil stammt aus EU-Mitteln (Fördertopf „Leader-Plus) sowie aus Zuschüssen vom Bistum Trier.
  33. Durch die Stürme der letzten Jahre wurde das Kirchen- und das Turmdach sehr in Mitleiden-
    schaft gezogen. Besonders die Bleiabdeckungen auf den Kanten waren durch den Sturm
    verbogen oder  weg geflogen. Die Fa. Gros, Dachdeckerbetrieb aus Oppenhausen, wollte
    zuerst die Schäden mit einem Kran beseitigen, der aber nicht passend an das Kirchendach
    gestellt werden konnte. Daher wurden die Reparaturarbeiten im Juli 2015 durch einen Höhenkletterer durchgeführt. Die Kosten dieser Reparatur betrugen 10.359,27 Euro, die durch die Versicherung beglichen wurden.
  34. Im Jahre 2015 erhielten die 14 Dachgauben auf der Pfarrkirche einen Erhaltungsanstrich. Die Kosten betrugen 3.570,00 Euro, die größtenteils vom Bistum Trier bezuschusst wurden
    mit einem Anteil von 2.100,00 €.
  35. Ebenfalls wurden 2015 die Außenfassade und die Dachgauben des Pfarrhauses von einem örtlichen Malerbetrieb mit einem Anstrich versehen. Die Maßnahme kostete 6.800 Euro, Zuschuss von Trier betrug 4.100 Euro.
  36. Orgelrestaurierung im Herbst 2015 durch die Orgelbaufirma Hugo Mayer aus Heusweiler im Saarland. Die Kosten dafür betrugen rund 52.000 Euro.
  37. Im Juli 2016 war es notwendig die Südwestseite der Pfarrhausfassade auszubessern und
    mit einem neuen Anstrich zu versehen. Die Fachwerkfächer mussten teilweise stabilisiert werden, da Wasser durch die Zwischenräume eintrat. Die Kosten für diese Maßnahme betrugen 6.700,00 Euro, wovon Trier einen Zuschuss von 4.000,00 Euro übernahm.
  38. Vom 27.03.2017 bis 31.03.2017 wurde eine neue Kirchturmuhr von der Firma HÖCKEL-SCHNEIDER GmbH Turmuhren und Glockentechnik, 65439 Flörsheim am Main installiert. Zuerst sollte nur die alte Turmuhr wieder repariert werden. Aber die festgestellten Mängel sowie die An- und Umbauten der letzten Jahrzehnte, die eine größere Reparatur sehr teuer gestalten würde haben den Verwaltungsrat dazu veranlasst, eine neue digitale Kirchturmuhr in Auftrag zu geben. Die Steuerung der Uhr konnte so auch in die Sakristei verlagert werden. Die Uhr empfängt ihre genauen Zeitangaben von einer Atomuhr. Kosten der neuen Uhr 5100,00 Euro. Diese Kosten werden nicht bezuschusst und müssen komplett von der Kirchengemeinde getragen werden.
  39. Im März wurde die Giebelseite des Pfarrhauses gestrichen. Die Kosten hierfür betrugen 5.600,00 € die mit einem Zuschuss von 3.400,00 € durchgeführt werden konnte. Aber leider wurde bei den Arbeiten festgestellt, dass diverse Fachwerkbalken marode sind, Diese müssen in nächster Zeit dringend ersetzt werden.
  40. Am 27. März 2017 begannen die Restaurierungsarbeiten an der Ringmauer. Hierfür wurde die Mauer von dem Projekt bekleidetem Architekten, Jörg Scherb, in 11 Bauabschnitte aufgeteilt. Für die Maßnahme stehen insgesamt 89.200,00 Euro zur Verfügung die mit Zuschüssen in Höhe von 74.200,00 € zu finanzieren sind.  Am 10. September wurde auf Anraten von dem Architekten Scherb beschlossen, einen sinnvollen Abschluss für die Mauersanierung zu bilden. Dafür soll ein neuer Zuschussantrag gestellt werden in Höhe von 8000,00 €, die 1300,00 €  für Unvorhergesehenes beinhalten. Erwarteter Zuschuss für diese Folgemaßnahme beträgt 4800,00 €.
    Zuschussgeber sind hierbei:
    BGV-Trier, Stadt Boppard, Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück, Förderverein St. Pankratius
  41. Die Pfarrscheune erhält auf den Straßenseiten einen neuen Farbanstrich.
    Gleichzeitig werden auf diesen Wetterseiten das defekte Holz sowie die defekten Fachwerke ausgebessert. Kosten dieser Sanierung:  6980,00 €.
    Zuschüsse sind für diese Sanierung nicht gewährt worden.
  42. Von 2022 bis 2023 wurde der Pfarrhof saniert. Nach Fertigstellung der Kirchenmauer bestand für den Pfarrhof dringender Handlungsbedarf. Es fehlten Abwasserkanäle und Beleuchtungen. Der Belag war durch die Jahre sehr mitgenommen und musste entfernt werden. Es handelte sich hierbei um Sondermüll der in den 60er Jahren bei der ersten Sanierung der Ortsstraßen als Teer eingebaut wurde. Der jetzige Pfarrhof wurde mit Großpflaster und Platten für die Fußwege saniert. Gleichfalls wurden Abwasserrinnen incl. Schächten sowie Sitzgelegenheiten installiert. Der Fußweg entlang der Mauer erhielt Beleuchtung. Diese Sanierung betrug 208.141,05 €.
    Die Gesamtkosten wurden durch öffentliche Einrichtungen getragen.

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Neben diesen hohen Aufwendungen für das Pfarrzentrum in Herschwiesen hatte die Pfarrei im Laufe der Jahre auch erhebliche Kosten für die Kapellen in den Filialdörfern Windhausen, Oppenhausen und Hübingen aufzubringen. All diese Restaurierungsmaßnahmen waren für die kleine Hunsrückpfarrei Herschwiesen eine enorme Belastung. Sie konnten nur aufgebracht werden, weil die Pfarrangehörigen, die örtlichen Vereine, das Bistum Trier sowie die verschiedenen öffentlichen und staatlichen Stellen zusammen ihre finanziellen Kräfte für die Erhaltung der bedeutenden Kulturdenkmäler mobilisiert und eingesetzt haben.